Schweden 2019

Wenn ich im Urlaub die Kamera praktisch nicht zur Hand nehme, sagt das leider einiges über mein Wohlbefinden aus. Im Schwedenurlaub 2019 gibt es kaum Bilder. Die Wasa in Stockholm war aber zu beeindruckend, um die Kamera in der Tasche zu lassen. Auch einige Tiere im botanischen Garten waren zu fordernd.

Der botanische Garten selbst war zwar sehr schön, aber kommt nicht nicht in die Klasse von London, Sydney, Kopenhagen oder Kapstadt.

Kew Gardens, London 2018

Überall auf der Welt, wo ich bisher war, habe ich botanische Gärten besucht.

Aber Kew Gardens ist dabei definitiv ein Highlight! Der Tag, den wir dort verbrachten, reichte bei weitem nicht, um den Garten zu erkunden. Wenn ich mir einen botanischen Garten aussuchen dürfte, in dem ich eine Woche nach Herzenslust herumstreifen könnte, so wäre es wahrscheinlich Kew (sorry, Sydney, Kapstadt, Vancouver, Kopenhagen und alle anderen…).

Oxford

Was sieht man von Oxford, wenn man mit einem Teenager im Harry-Potter-Fan-Alter einen befreundeten italienischen Historiker und seine Frau besucht?
Alle Potter-Drehorte der Stadt. Und wenn dieser Freund dann sogar noch für die Bodleian Library arbeitet, gibt es das Ganze als Privatführung durch verschlungen Gänge und verwunschene Pfade. Danke Emanuele 🙂

Und wohin flüchtet ein Gärtner (allein) nach einer Überdosis Potter?
In den botanischen Garten. Die Maulbeeren dort fielen sowieso schon in Massen herunter… ehrlich…
… und waren der Kaufanreiz für die zwei Maulbeerbäumchen, die ihren ersten Winter erfolgreich in der norddeutschen Tiefebene überlebt haben. 😉

Kirstenbosch National Botanical Garden

Mein erster Weg im Garten führt mich zur Baumschlange. Der Baumwipfelgang wurde von einer deutschen Kollegin und der Internetseite der Gartenverwaltung wärmstens als spektakuläres Erlebnis empfohlen. – Tja. – Der Besuch beginnt mit einer kleinen Enttäuschung. Die Canopy Walks in Australien, die sich dreißig Meter über den Boden erheben, sind schon eine etwas andere Nummer als die paar Meter der Baumschlange und der Baumwipfelgang in Kew Gardens spielt auch in einer anderen Liga.

Nach und nach erschließen sich mir aber mehr und mehr unterschiedliche Gartenräume. Die Luft, besonders in den Waldgärten ist schwer und aromatisch. Die Gerüche, die ich mir beim Reiben an Pflanzen im Duftgarten an die Finger geholt habe, werden mich noch lange begleiten. Es dauert eine Weile, bis ich begreife, dass der Geruch nicht von mir und mangelnder Körperhygiene ausgeht. Und so stehe ich später am Flughafen in der Toilette und wasche mich, um den Moschusduft loszuwerden, der mich begleitet. Die Szene wird von einem Teenager, der die Toilettenräume betritt, fassungslos bestaunt.

Ein weiteres Highlight des Gartens sind die Vogelstimmen und die vielen dazu gehörenden Sänger. Ich versuche möglichst viele der Vögel zu fotografieren, was aber nicht immer sehr erfolgreich klappt.

Trotzdem ist es irgendwann schon 15.00 Uhr, aber ich rechne aus, dass es bis zum Abflug noch einen ganzen Arbeitstag hin ist. Mit ein paar weiteren Stromereien durch bisher unentdeckte Räume des Gartens bringe ich die Zeit bis kurz vor fünf leicht rum. Der Garten hat so eine unglaublich Ausdehnung! Allerdings warnen am Eingang Schilder vor Raubüberfällen besonders in den peripheren Bereichen und empfehlen nur in Gruppen durch den Park zu gehen.

In einigen Teilen des Parks scheine ich der einzige Besucher zu sein. Ein Knacken im Unterholz lässt mich nervös herum schauen – in Australien hätte ich jetzt nach einem interessanten Tier Ausschau gehalten… Trotzdem ist Kirstenbosch definitiv in meiner Top 10 der schönsten botanischen Gärten weltweit.

Die anschließende Zeit reicht noch, um durch den dichten Feierabendverkehr eine Tankstelle und die Mietwagenrückgabe am Flughafen zu finden.

Der Flug nach Amsterdam ist der letzte heute hier abgefertigte Flug. Check-in und Sicherheitskontrolle verlaufen entsprechend recht zügig. Die Gates werden fast ausschließlich von Gästen dieses Fluges besiedelt. Die Läden mit Nippes, Kosmetika und Elektronik machen kein großes Geschäft. Das Flugzeug rollt ans Gate, die Passagiere verlassen das Flugzeug, Reinigungskräfte und Caterer übernehmen – bald geht es nach Haus.

Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie von Artikeln zu einer Geschäftsreise nach Südafrika, an die ich ein paar Tage Urlaub dran hängen konnte.

Harold Porter National Garden

Zunächst bin ich etwas enttäuscht. Der Garten sieht nicht sehr groß aus. Am Eingang werde ich gefragt, ob ich das erste Mal da wäre. Da dem so ist, erklärt mir ein Guide anhand einer nicht maßstäblichen Karte die möglichen Rundgänge und Touren. Gegen Kaution kann man einen Schlüssel für die Leopardenschlucht-Tour bekommen, die das Gartengelände durch ein Tor verlässt. Die Bilder von Holzleitern am Berg lassen mich dankend ablehnen. Stattdessen mache ich mich auf die Zickzack-Tour. Diese führt mich über einen kleinen Wasserfall, der auch mit dem Rollstuhl erreichbar ist, an den Berghang und höher und höher hinauf. Die Ausblicke sind fantastisch.

Zigzag Trail Harold Porter National Garden

Allerdings wird die Bergwand auch immer steiler und der Pfad – mindestens gefühlt – immer schmaler. Kurz vor der steil aufragenden Felswand in der vorletzten Serpentine ist dann bei mir Schluss und Höhenangst setzt ein. Ich würde mich gerne irgendwo festhalten, aber da ist nur etwas Heidevegetation. Da der Pfad sowieso kein Rundweg ist, beschließe ich mich schon hier unterhalb des Plateaus wieder auf den Rückweg zu machen. Eine Bank mit unglaublichem Blick über die Bucht und einem bunten Strauch davor nutze ich, um meine etwas wackeligen Beine mit ein paar Keksen und Wasser wieder ruhiger zu kriegen.

Eine Abbiegung von den Serpentinen führt mich zum Pfad der Leopardenschlucht-Tour und durch Buschlandschaft mit toller Vogelwelt geht es zurück in den Park. Diesmal lasse ich mir mehr Zeit die umfangreichen Erklärungstafeln zu lesen, die dreisprachig abgehalten sind. Der Besuch klingt dann mit einem Burger mit Pulled Pork im Restaurant des Parks aus. Da ich noch fahren muss, trinke ich nur wenige Schlucke vom bestellten Glas Weißwein, was in diesem Fall aber auch nicht weh tut. Der erste unleckere Hauswein seit ich in Südafrika angekommen bin!

Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie von Artikeln zu einer Geschäftsreise nach Südafrika, an die ich ein paar Tage Urlaub dran hängen konnte.

Kopenhagen, August 2009

Auf dem Weg nach Schweden machte ich einen kurzen Zwischenstopp in Kopenhagen. Seit die Brücke über den Storebælt existiert, ist Kopenhagen von Flensburg mit Bahn und Auto in 3 1/2 bis 4 Stunden erreichbar.

Weil ich spontan losgefahren war, waren bezahlbare, innenstadtnahe Hotels schon ausgebucht und ich fand mich in einem Geschäftshotel im Industriegebiet von Ballerup wieder.

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie ausgestorben viele dänische Innenstädte am Wochenende erscheinen. Die fast menschenleeren Fotos aus Ballerup sind der bildliche Nachweis.

An dem Tag in der Innenstadt Kopenhagens besuchte ich mit dem botanischen Garten, dem Gefionbrunnen und dem Kastell ein paar meiner Lieblingsorte. Auf dem Weg dorthin kommt man fast zwangsläufig an Sehenswürdigkeiten wie Schloss Amalienborg mit der Marmorkirche (Frederiks Kirken) und der kleinen Meerjungfrau vorbei. Dazwischen liegen umgebaute Hafenspeicher, die heute den wohlhabenderen Dänen als Unterkunft dienen, und eine Reedereizentrale.

Zufällig war am Schloss Amalienborg gerade Ablösung der Wachsoldaten. Da bei diesem Spektakel immer viele Touristen anwesend sind, regeln Polizisten die Abstände zwischen Soldaten und Besuchern. Die Bewacher des Schlosses haben quasi ihre eigenen Bewacher.

Und als ich mich gerade mit dem Rücken gegen die Schlosswand lehnte, um etwas mehr Stabilität für die Kamera zu erhalten, raunzte mich exakt derselbe Polizist wie einige Jahre zuvor an, das Anlehnen zu unterlassen. Grundsätzlich sind die Kopenhagener aber ein sehr freundliches Völkchen. Das Gebäck Kopenhagener heißt dort übrigens wienerbrød (Wiener Brot).