Zunächst bin ich etwas enttäuscht. Der Garten sieht nicht sehr groß aus. Am Eingang werde ich gefragt, ob ich das erste Mal da wäre. Da dem so ist, erklärt mir ein Guide anhand einer nicht maßstäblichen Karte die möglichen Rundgänge und Touren. Gegen Kaution kann man einen Schlüssel für die Leopardenschlucht-Tour bekommen, die das Gartengelände durch ein Tor verlässt. Die Bilder von Holzleitern am Berg lassen mich dankend ablehnen. Stattdessen mache ich mich auf die Zickzack-Tour. Diese führt mich über einen kleinen Wasserfall, der auch mit dem Rollstuhl erreichbar ist, an den Berghang und höher und höher hinauf. Die Ausblicke sind fantastisch.
Allerdings wird die Bergwand auch immer steiler und der Pfad – mindestens gefühlt – immer schmaler. Kurz vor der steil aufragenden Felswand in der vorletzten Serpentine ist dann bei mir Schluss und Höhenangst setzt ein. Ich würde mich gerne irgendwo festhalten, aber da ist nur etwas Heidevegetation. Da der Pfad sowieso kein Rundweg ist, beschließe ich mich schon hier unterhalb des Plateaus wieder auf den Rückweg zu machen. Eine Bank mit unglaublichem Blick über die Bucht und einem bunten Strauch davor nutze ich, um meine etwas wackeligen Beine mit ein paar Keksen und Wasser wieder ruhiger zu kriegen.
Eine Abbiegung von den Serpentinen führt mich zum Pfad der Leopardenschlucht-Tour und durch Buschlandschaft mit toller Vogelwelt geht es zurück in den Park. Diesmal lasse ich mir mehr Zeit die umfangreichen Erklärungstafeln zu lesen, die dreisprachig abgehalten sind. Der Besuch klingt dann mit einem Burger mit Pulled Pork im Restaurant des Parks aus. Da ich noch fahren muss, trinke ich nur wenige Schlucke vom bestellten Glas Weißwein, was in diesem Fall aber auch nicht weh tut. Der erste unleckere Hauswein seit ich in Südafrika angekommen bin!
Dieser Beitrag ist Teil einer kleinen Serie von Artikeln zu einer Geschäftsreise nach Südafrika, an die ich ein paar Tage Urlaub dran hängen konnte.