Überall auf der Welt, wo ich bisher war, habe ich botanische Gärten besucht.
Aber Kew Gardens ist dabei definitiv ein Highlight! Der Tag, den wir dort verbrachten, reichte bei weitem nicht, um den Garten zu erkunden. Wenn ich mir einen botanischen Garten aussuchen dürfte, in dem ich eine Woche nach Herzenslust herumstreifen könnte, so wäre es wahrscheinlich Kew (sorry, Sydney, Kapstadt, Vancouver, Kopenhagen und alle anderen…).
Was mir bei unserem kurzen Aufenthalt im August 2018 in London besonders aufgefallen ist, war die enorme Bautätigkeit.
Der Tower lag stoisch da, wie auf so ziemlich allen Bildern, die ich früher gemacht habe, und King’s Cross Station – beim letzten Besuch eine riesige Baustelle, war fertig, aber sonst waren überall Kräne und Gerüste. Das London Eye wurde zum Zwerg neben den Baustellen mit Kränen, Westminster und Big Ben waren eingerüstet und die Syline hatte sich seit dem letzten Besuch kräftig verändert – war Gherkin schon immer so klein?
Ein geplanter Besuch im Natural History Museum fiel aus – die Schlagen gingen um das Gebäude herum. Aber im benachbarten Science Museum habe ich ein paar Ikonen meiner Kindheit wiedergesehen (darunter ein Bonanza Rad und einen Cray Supercomputer).
Das Highlight war aber der Besuch von Kew Gardens – deshalb gibt’s dafür auch einen eigenen Beitrag.
Der Wettergott oder die Wettergöttin war uns nicht nur hold (Großbritannien?!), aber die Tour war sehr schön!
Von Exmouth ging es mit der Fähre nach Kingswear. Dort bestiegen wir die historische Eisenbahn (die Dampflok war leider an diesem Tag defekt) und fuhren durch abwechslungsreiche Landschaft nach Paignton.
In Paignton wechselten wir auf einen historischen Doppeldeckerbus und ließen uns auf dem offenen Oberdeck nass regnen.
In Totnes angekommen war genug Zeit, das kleine Städtchen etwas zu erkunden und sehr lecker in einem tollen Gastropub Essen zu gehen, bevor wir mit dem Schiff im Sonnenschein auf dem Dart wieder nach Exmouth fuhren.
Die Anfahrt war ein endloser Stau und die Belegung des Parkplatzes deutete auch an, dass wir nicht allein sein würden…
Trotzdem habe ich den Besuch von Stonehenge nicht bereut (zumal es auch quasi auf unserem Weg von Oxford nach Devon lag). Das Besucherzentrum ist sehr informativ und medial sehr schön gemacht. Die Kilometer von dort zum eigentlichen Monument sind wir nicht mit dem Shuttle-Bus gefahren, sondern (bei ziemlicher Hitze) durch die offene Landschaft gewandert. Die Wanderung gibt einem ein ganz anderes Gefühl für die Prozessionen, in denen die steinzeitlichen Besucher wahrscheinlich durch diese Landschaft gezogen sind.
Der Steinkreis war dann völlig mit Menschen überlaufen und weckte meinen Ehrgeiz ein Foto mit möglichst wenigen davon hinzukriegen. Aber unter eine Person konnte ich es nicht drücken.
Im Video kann man gut sehen, wie dicht die großen Fernverkehrsstraßen an Stonehenge vorbeiführen. Auf der Wanderung bekommt man davon zum Glück nicht so viel mit wie am Monument selbst.
Die Menschenmassen machen es nicht unbedingt leicht, aber die Vorstellung, dass diese Landschaft mit steinzeitlichen Werkzeugen gestaltet und die Materialien über riesige Distanzen her geschafft wurden, ist schon sehr beeindruckend.
Was sieht man von Oxford, wenn man mit einem Teenager im Harry-Potter-Fan-Alter einen befreundeten italienischen Historiker und seine Frau besucht? Alle Potter-Drehorte der Stadt. Und wenn dieser Freund dann sogar noch für die Bodleian Library arbeitet, gibt es das Ganze als Privatführung durch verschlungen Gänge und verwunschene Pfade. Danke Emanuele 🙂
Und wohin flüchtet ein Gärtner (allein) nach einer Überdosis Potter? In den botanischen Garten. Die Maulbeeren dort fielen sowieso schon in Massen herunter… ehrlich… … und waren der Kaufanreiz für die zwei Maulbeerbäumchen, die ihren ersten Winter erfolgreich in der norddeutschen Tiefebene überlebt haben. 😉
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